Anfang der 1980er-Jahre zeichneten Umweltverschmutzung, Atomkraft und Kalter Krieg eine düstere Zukunft. Vor allem der NATO-Doppelbeschluss von 1979, der die Stationierung hunderter Mittelstreckenraketen vorsah, sorgte für Unruhe – und dafür, dass Irmtraud Mair in Bozen einen Aufruf verfasste und an zehn Frauen verteilte. Die Frauen für Frieden waren Frauen verschiedenster Hintergründe, die mit Vorträgen, Flugblättern, Leserbriefen, Schweigestunden, Friedensmärschen, Festen ihren Beitrag für eine friedlichere Zukunft zu leisten versuchten.
Von verschiedenen Seiten wurden sie bekämpft und als Verräterinnen und „Moskaus nützliche Idiotinnen“ verunglimpft und gaben trotzdem nicht auf, bis die Friedensbewegung Mitte der 1980er-Jahre international allmählich auslief.
Heute sind die Frauen für Frieden in Südtirol nahezu vergessen. Die Historikerin Martha Verdorfer hat eine Chronik des weiblichen Engagements für den Frieden erstellt, porträtiert die Protagonistinnen und macht die Friedensarbeit der 1980er-Jahre mit zahlreichen Abbildungen anschaulich erfahrbar.