Der Begriff des Schwindels erzählt eine seltsame Geschichte: die wahre Geschichte von der Macht der Täuschung.
Das Buch verfolgt zwei historische Hauptstränge in ihrer Verschränkung und Verzweigung: die Geschlechterbilder einerseits und den Vergleich zwischen jüdischen und christlichen Denkwelten andererseits. An keinem anderen Beispiel läßt sich so deutlich die Wirkungs- und Wirklichkeitsmacht abendländischer Simulationstechniken aufzeigen. Und kein anderer Vergleich zeigt so deutlich das Spezifische des christlichen und säkular-christlichen Denkens wie der Kontrast zu den jüdischen Denktraditionen. Indem die Autorin zeigt, was das Alphabet mit der Beschneidung zu tun hat, christliche Bilderverehrung mit dem Dogma der Unauflösbarkeit der Ehe, die Kommunikationstechniken des 18. und 19. Jahrhunderts mit der Krankheit Onanie, Hostie und mystischer Leib Christi mit der modernen Genwissenschaft, eröffnet sie einen neuen Blick auf historische Zusammenhänge.
Christina von Braun zieht hier ein Resümee ihrer Forschungsarbeiten auf den Gebieten Gender, Medien, Religion und Moderne und entwirft zugleich ein monumentales Panorama von 2000 Jahren abendländischer Kulturgeschichte.
Nachlass Elisabeth Ramoser.