Buchvorstellung "La luce è là"

Mittwoch, 22. Januar 2020 - 18 Uhr. Eintritt frei

Die hundertjährige Saga einer deutschen jüdischen Familie in Palermo

Die Familie Ahrens ist ein wunderbares Stück Geschichte der „sehr glücklichen Stadt Palermo“ zu Beginn
des 20. Jahrhunderts. Albert, Oberhaupt der Familie, kam 1875 aus Deutschland nach Palermo, wo er ein
erfolgreicher Unternehmer wurde und Johanna Benjamin heiratete. Sie hatten gemeinsam acht Kinder. Am
Rande der Stadt ließ Albert die herrliche Villa mit der Inschrift lik dor (DAS LICHT IST DORT) errichten, und
es folgten Jahre des Wohlstands, des Erfolgs und der Einigkeit. Der Frieden der Familie wurde jedoch bald
von wichtigen Vorfällen überschattet: vom Erdbeben in Messina, vom Ersten Weltkrieg, vom Tod der Söhne
und schließlich von den Rassengesetzen, welche die Ahrens wieder zu ihrer jüdischen Identität
zurückführten.

Der wirtschaftliche Niedergang hinderte Marta, Vera, Berta und Margherita nicht daran, weiterhin die
„Grundsätze zum Leuchten zu bringen, auf die sich die Familie seit jeher berufen hatte: Mut, Würde,
Disziplin, Hoffnung.“

Die Verschmelzung persönlicher Lebensgeschichten mit der Weltgeschichte bewegt die Szene einer Saga,
bei der zumindest drei denkwürdige Frauen im Mittelpunkt stehen: die unverzagte Johanna, die es
versteht, gemeinsam mit ihrem Mann weise zu wirtschaften; Marta, die trotz ihrer Gehörlosigkeit sehr
genau das Los der Welt spürt und ihre Geschäfte geschickt vorantreibt; und schließlich Vera, die vom Vater
eine starke Willenskraft geerbt hat.

Eine prächtige Familiensaga, eine „deutsche“ Stadt Palermo. Eine fleißige und reiche Stadt, die mit der Zeit
in Vergessenheit geraten ist. Eine Gruppe von Frauen, welche die Vergangenheit wieder aufleben lässt.

Das Buch „La luce è là“, herausgegeben von Mondadori, ist durch die Zusammenarbeit von Maria Teresa
Galluzzo, der direkten Enkelin von Vera Ahrens, mit der Cousine Agata Bazzi entstanden, als geschichtliches
Zeugnis für alle Nachkommen der Familie und für die Leser und Leserinnen. In den Roman ist nur ein Teil
der mühsamen Recherchearbeit eingeflossen: Die Autorinnen haben sich nämlich auf die Suche nach den
jüdischen Wurzeln der Familie gemacht, die immer stärker werden und zu unerwarteten Entdeckungen
geführt haben. Im Laufe der Nachforschungen wurden jüdische Verwandte in Philadelphia wiedergefunden,
von denen man ursprünglich annahm, sie seien der Schoah zum Opfer gefallen. Die Enkel und Cousinen der
mittlerweile vierten Generation sind dem Gebrauch der deutschen Sprache untereinander treu geblieben,
als Ausdruck einer Verbindung zwischen Geschichte und Zukunft, Treue und Suche nach Neuem.

Der Südtiroler Verein ANTENNA cipmo hat die Autorin MARIA TERESA GALLUZZO eingeladen, dieses
wichtige Buch auch in Südtirol vorzustellen und mit dem Publikum zu besprechen.

Mit Unterstützung vom Amt für deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen und dem Amt für Familie, Frau und Jugend der Gemeinde Bozen.